Die „Voiles de Saint-Tropez” zieht jährlich Segelbegeisterte aus aller Welt an die Côte d’Azur. Die Veranstaltung ist eine hochkarätige Segelregatta für Maxi-Yachten und zugleich ein einzigartiges Segelfest, bei dem der Hafen mit den schönsten Segelyachten der Welt gefüllt ist. Im Jahr 2025 nahmen unter anderem rund 90 klassische Yachten aus allen Epochen des Segelsports teil. Die Teilnahme ist auf maximal 250 Boote begrenzt und erfolgt ausschließlich auf Einladung.

Maxi-Yachten im Wettstreit: Eindrücke von der Côte d’Azur
Nach einem herrlichen mediterranen Segelsommer beendete Alois Neukirchen, Eigner und Skipper der SY SCHORCH, die Saison mit der Teilnahme an dieser Regatta. Der Blue Water Cruiser Racer machte im Dreier-Päckchen an der langen Außenpier von Saint-Tropez fest, wo auch die anderen 44 Maxi-Yachten von 61 bis 110 Fuß Länge lagen.
Die Crew der Mylius 66 RS setzte sich aus erfahrenen Profi-Seglern, jungen Regattaseglern, langjährigen Segelfreunden und Familienmitgliedern zusammen. Die meisten der 16 Crew-Mitglieder kamen im Crew-Haus unter. Die „SCHORCH” wurde um etwa eine Tonne Gewicht erleichtert und die Crew nutzte die Zeit vor dem ersten Rennen für intensives Training.

Die ersten drei Wettfahrten fanden bei sehr leichten Winden von fünf bis sieben Knoten statt. Es gab jeweils ein 15 bis 18 Seemeilen langes Coastal Race mit zwei bis drei Upwind- und Downwind-Strecken. Die 44 Maxi-Yachten starteten separat vor dem Pampelonne Beach in fünf Gruppen. Die Mylius-Yacht war in Gruppe 4 mit acht Yachten von 62 bis 82 Fuß Länge. Ihre Konkurrenten waren zwei neue ICE-Yachts-Cruiser-Racer, eine raceoptimierte Vismara 62, eine leichte Tripp 63, eine Race-Swan 60, eine optimierte Swan 82 aus dem Jahr 2000 und der Wally 80 „Sud“ von IMA-Präsident Maurits van Oranje-Nassau. Die Vismara 62 „Yoru” war beim Maxi World Cup in Porto Cervo die Siegeryacht und die Swan 82 „Kallima” wurde dort Zweite. Starke Konkurrenz also! Bei den leichten Winden wurde die SY SCHORCH zweimal Sechster und einmal Vierter, jeweils weit vor den ICE Yachten, was das Minimalziel der Crew war. Die Tripp 63 „Prevail” lag insgesamt knapp vor der Mylius 66 RS mit nur einem Punkt Abstand.

Nach drei Regatten folgte ein Lay Day. Die Crew nutzte die Zeit, um sich zu entspannen, Saint Tropez zu genießen und die klassischen Yachten aus 13 Jahrzehnten zu bewundern.
Am vierten Regattatag standen zwei Windward-Leeward-Rennen mit jeweils zweieinhalb Runden à 1,5 bis 2 Seemeilen Kreuz und Gennaker-Gang auf dem Programm. Bei etwas stärkerem Wind von 6 bis 10 Knoten wurde die SY SCHORCH Sechste und Vierte. In der ersten Wettfahrt war der Start nicht optimal und eine ICE 66 segelte zwar hinter der Mylius-Yacht, war aufgrund ihres besseren Ratings aber 15 Sekunden vor dieser. In der zweiten Wettfahrt erreichte die Crew von Alois Neukirchen den vierten Platz, war das erste Boot an der Luvtonne, wurde jedoch durch ein schlechtes Gennaker-Manöver ausgebremst. Dennoch blieb die Yacht während der gesamten Wettfahrt in Schlagweite der führenden Boote und lag immer vor der „Prevail“ und den ICE-Yachten.

Am fünften Regattatag stand ein weiteres Coastal Race über 20 bis 25 Seemeilen bei Wind mit 10 bis 18 Knoten an. Das Ziel war, die „Prevail“ zu schlagen und Fünfter in der Gesamtwertung zu werden. Nachdem morgens kein Wind herrschte, kam dieser pünktlich um 13:00 Uhr mit 10–12 Knoten auf. Zehn Minuten vor dem Start fiel jedoch der elektrische Traveller aus, sodass hektische Reparaturarbeiten erforderlich waren. Beim 5-Minuten-Schuss war alles fertig und die SY SCHORCH hatte einen hervorragenden Start direkt am Startschiff. Die Mylius-Yacht erreichte als erstes Boot die Luvtonne und blieb während der gesamten Wettfahrt in Schlagweite der führenden Boote. Beim letzten Raumgang mit 16–18 Knoten Wind und 12–15 Knoten Bootsgeschwindigkeit matschte das Boot mit der „Seaquil“, die kurz vor dem Ziel den Code 0 zog und zehn Sekunden eher ins Ziel kam. Die SY SCHORCH wurde in dieser Wettfahrt Vierte, kurz hinter der „Seaquil“, und erreichte ihr Ziel, vor der „Prevail“ zu sein, deutlich.

Eine wunderbare Regattawoche ging zu Ende. Alle an Bord der „SCHORCH” genossen die gemeinsame Segelzeit. Niemand wurde verletzt und es gab keine Schäden an den Segeln oder am Boot. Eigner und Skipper Alois Neukirchen war mit Crew, Performance und Ergebnis zufrieden.

Um künftig aufs Treppchen zu kommen, müssten am Boot jedoch weitere reine Race-Optionen installiert werden. Dies würde einen erheblichen Umbauaufwand bedeuten. Einige Optimierungen für die kommende Saison werden am Boot jedoch sicherlich vorgenommen. Welche das sein werden, wollte Alois Neukirchen noch nicht verraten. Lassen wir uns überraschen.
